Berufsbild des Ernährungsberaters
Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen informieren über eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise. Sie coachen Kunden, indem sie ihr Essverhalten analysieren und Tipps zur Verbesserung geben. Ernährungsberater helfen Menschen, die abnehmen möchten oder eine ernährungsbedingte Krankheit haben. Häufig sind sie selbstständig und beraten Einzelkunden oder Schulklassen und Unternehmen vor Ort. Ernährungsberater können jedoch auch fest angestellt in Krankenhäusern, Kurorten, Informationszentren oder im Wellness- und Fitnessbereich tätig sein.
Warum Ernährungsberater werden?
Als Ernährungsberater vermittelst Du Dein umfassendes Wissen und Deine Begeisterung für gesundes Essen und hochwertige Lebensmittel an Andere. Du kannst Dich außerdem selbstständig machen und so auf eigenen Beinen stehen. Die Berufsbezeichnung Ernährungsberater ist gesetzlich nicht geschützt. Ein Zertifikat oder eine anerkannte Berufsausbildung mit anschließender Weiterbildung weist deshalb Deine Expertise nach. Der Beruf hat Überschneidungen mit dem Diabetesberater, wobei sich dieser auf Diabeteserkrankte spezialisiert.
Quelle: sgd.de
Wer bietet eine Weiterbildung zum Ernährungsberater an?
Zahlreiche Institute haben Lehrgänge im Bereich Ernährung im Programm. Die folgende Tabelle bietet dir eine erste Übersicht, wo Du eine Weiterbildung zum Ernährungsberater belegen kannst:
Aufgaben und Tätigkeiten
Als Ernährungsberater führst Du in erster Linie Beratungsgespräche, in denen Du zunächst das Verhalten und die Verfassung Deiner Kunden analysierst. Danach entwickelst Du Pläne für eine notwendige Ernährungsumstellung. Den Erfolg Deiner Maßnahmen kontrollierst Du dann im Abstand von mehreren Wochen.
Patienten mit Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes kommen regelmäßig in Deine Praxis. Zum Aufgabenspektrum von Ernährungsberatern gehört auch das Informieren der Bevölkerung. Deshalb sind sie häufig bei Krankenkassen angestellt, in deren Auftrag sie Infoveranstaltungen zum Beispiel in Kindergärten oder Schulen durchführen.
Welche Fertigkeiten und Kenntnisse muss ich als Ernährungsberater besitzen?
Wichtig für das Berufsbild sind zunächst ein umfassendes medizinisches Fachwissen und sehr gute Kenntnisse der Diätetik. Nur so ist sichergestellt, dass Du Deinen Klienten eine kompetente Ernährungsberatung bieten kannst. Darüber hinaus sind soziale Kompetenzen und Soft Skills gefragt. Mit Einfühlungsvermögen und Kenntnissen in Pädagogik kannst Du im Beratungsgespräch motivierend auftreten. Um den Erfolg Deiner Beratung und der Ernährungsumstellung des Patienten zu erfassen, sind zudem Kenntnisse der Mathematik und besonders der Statistik von Bedeutung.
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.
So verteilen sich Deine Aufgaben
Zu Deinen Aufgaben gehört das Führen von Beratungsgesprächen beim Klienten oder in der eigenen Praxis. Hinzu kommen die organisatorischen und administrativen Aufgaben der Ernährungsberatung: Patientenakten pflegen und verwalten, Messdaten dokumentieren und den Erfolg kontrollieren. Dies geschieht in Absprache mit den behandelnden Ärzten und dem medizinischen Fachpersonal. Außerdem gehört es zu den Aufgaben des Ernährungsberaters, Vorträge zu halten oder Schulungen durchzuführen.
Schnittstellen
Als Ernährungsberater oder Ernährungsberaterin arbeitest Du Hand in Hand mit dem medizinischen Fachpersonal, wie den behandelnden Ärzten oder Krankenpflegern. Wenn Du bei einer Krankenversicherung in der Öffentlichkeitsarbeit tätig bist, hast Du auch mit PR-Fachkräften sowie mit Gesundheitspädagogen zu tun. Um mit Deinem diätetischen Wissen stets auf dem neusten Stand zu bleiben, sprichst Du Dich außerdem immer wieder mit Ernährungswissenschaftlern ab.
Arbeitsorte und Branchen
Das Einsatzgebiet für Ernährungsberater ist sehr vielfältig und im gesamten Gesundheitswesen sowie in der Sport- und Wellnessbranche möglich. Ernährungsberater arbeiten entweder in einer eigenen Praxis oder sind in Kliniken oder Kurbetrieben tätig. Möglich ist außerdem eine Beschäftigung bei einer Krankenversicherung oder einem Verband, wo sie über gesunde Ernährung aufklären. Viele Ernährungsberater arbeiten im Kundendienst von Nahrungsmittelherstellern und im Vertrieb von Lifestyle- und Wellnessprodukten.
In diesen Branchen sind Ernährungsberater anzutreffen:
- Kliniken und Krankenhäuser
- Fachpraxen
- Kurbetriebe und -hotels
- Krankenversicherungen
- Informationszentren
- Nahrungsmittelindustrie
- Verbände und Behörden
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.
Welche Unternehmen suchen Ernährungsberater?
Ernährungsberater können, je nach Qualifikation, die unterschiedlichsten Arbeitsstellen finden. Diese Beispiele verschaffen Dir einen Überblick über die Möglichkeiten.
- Wellnesszentren und Sportstudios wie zum Beispiel Holmes Place stellen Ernährungsberater ein. Dort komplettieren sie das umfassende Angebot rund um ein gesundes und aktives Leben.
- Diabetologische Kliniken, die sich auf ernährungsbedingte Krankheiten spezialisiert haben, setzen auf Diätassistenten mit einer Weiterbildung zum Ernährungsberater (DGE). Möglich ist zum Beispiel eine Tätigkeit im Städtischen Klinikum München, im Diabetes Zentrum Mergentheim oder in der der Diabetes-Klinik Bad Nauheim.
- Einige Internet-Portale, die ihre Kunden online betreuen und dort einen Beratungsservice anbieten, suchen Ernährungscoaches. In Heimarbeit oder im Home Office bist Du dann im Kundenservice als freier Mitarbeiter tätig.
In welcher Arbeitsumgebung arbeiten Ernährungsberater?
Diätassistenten, die eine Weiterbildung zum Ernährungsberater absolviert haben, arbeiten vornehmlich in Kliniken und Krankenhäusern. Selbstständige Ernährungscoaches führen meist eine eigene Praxis oder Beratungsstelle und betreuen dort ihre Kunden. Arbeitest Du als Ernährungsberater im Bereich Gesundheitskommunikation oder Gesundheitspädagogik, bist Du viel unterwegs. Du besuchst Schulen, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen, um dort über eine gesunde Ernährung aufzuklären.
Diese Faktoren beeinflussen häufig Deinen Arbeitsalltag:
- Variable Arbeitszeiten
- Wechselnde Arbeitsorte
- Freie Mitarbeit und Selbstständigkeit
- Besuch von Kunden
- Kontakt zu kranken Menschen
- Laufende Fortbildungen und Schulungen
Berufsaussichten, Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten
- 52 % der Deutschen sind übergewichtig.
- 12 % der Bevölkerung halten sich an eine Diät, davon 7 % aufgrund einer Erkrankung wie Diabetes.
- 41 % der Menschen möchten abnehmen.
Die Themen Ernährung und körperliches Wohlbefinden rücken verstärkt in den Fokus, das Gesundheitsbewusstsein nimmt zu. Gleichzeitig steigt der Anteil der Übergewichtigen und damit einhergehende Krankheiten wie Diabetes mellitus. Deshalb sind Fachkräfte wie der Ernährungsberater gefragt, um dieses Missverhältnis auszugleichen. Sie profitieren außerdem von der Nachfrage derer, die abnehmen und ihre Ernährung umstellen möchten. Der Bereich Ernährung bietet vielfältige Karrierewege. Es sind unterschiedliche Weiterbildungen, Studiengänge und Spezialisierungen möglich.
Welche Berufsaussichten habe ich als Ernährungsberater?
Deine Berufsaussichten als Ernährungsberater hängen in erster Linie von Deiner Qualifikation ab. Wenn Du Diätassistent bist oder Ernährungswissenschaften studiert hast, kannst Du Deine Leistungen als Ernährungsberater bei der Krankenkasse abrechnen. Außerdem kannst Du eine Anstellung bei Kliniken oder Facharztpraxen finden. Mit einem Zertifikatslehrgang zum Ernährungsberater kannst Du in erster Linie selbstständig oder in der Kundenberatung tätig werden. Hier bestimmen Dein unternehmerisches Geschick und die Kundenzufriedenheit Deine Karriereperspektiven.
Welches Gehalt verdiene ich als Ernährungsberater?
Gehalt* | |
---|---|
Männer | 2.500 € |
Frauen | 1.700 € |
Durchschnitt | 2.100 € |
*) Durchschnittswerte in brutto / Monat |
Deine berufliche Qualifikation hat einen großen Einfluss auf Dein Gehalt als Ernährungsberater. Hast Du vor der Weiterbildung Ernährungswissenschaften studiert oder eine Ausbildung als Diätassistent absolviert ist ein monatliches Gehalt von bis zu 5.000 € brutto möglich. Mit einem nicht-qualifizierenden Zertifikatslehrgang wird Dein Lohn geringer ausfallen. Im Durchschnitt liegt das Gehalt bei 2.100 € brutto im Monat. Arbeitest Du selbstständig oder in freier Mitarbeit als Ernährungsberater oder Ernährungsberaterin, ist Dein Honorar von Deinem Verhandlungsgeschick abhängig. Mehr Details findest Du auf der Infoseite zum Gehalt.
Welche Fortbildungsmöglichkeiten und Perspektiven gibt es?
Als Ernährungsberater ist es von großer Bedeutung, stets auf dem neusten Stand zu sein und Erkenntnisse aus der Wissenschaft in Deine Arbeit einfließen zu lassen. Deshalb besuchst Du häufig Fortbildungen und bildest Dich so weiter. Darüber hinaus, kannst Du Dich mit einigen Lehrgängen zusätzlich spezialisieren und so bestimmte Kundengruppen beraten.
Diese Kurse kommen infrage:
- Diabetesberater
- Wellnessberater
- Staatlich geprüfter Techniker für Hauswirtschaft und Ernährung
- Fachwirt für Sozial- und Gesundheitswesen
Wie kann ich mich als Ernährungsberater selbstständig machen?
Eine selbstständige Tätigkeit ist bei Ernährungsberatern weit verbreitet. Du kannst eine Praxis oder Beratungsstelle gründen und Deinen eigenen Kundenstamm betreuen. Im Bereich Ernährung und Diät gibt es außerdem einige Franchise-Unternehmen, von denen Du eine Lizenz erwerben kannst. Unter dem Namen einer Kette wie Weight Watchers oder CaloryCoach kannst Du dann die entsprechenden Abnehmprogramme durchführen. Möglich ist außerdem, als freier Mitarbeiter im Vertrieb von Wellnessprodukten oder Nahrungsergänzungsmitteln tätig zu werden.
- Mindestinvestition: 50.000 €
- Eigenkapital: 5.000 €
- Einstiegsgebühr: 7.300 €
- Monatliche Gebühren: 450 €
- Mindestvertragslaufzeit: 5 Jahre
Bietet sich ein weiterführendes Studium an?
Mit einem akademischen Abschluss ist meist eine höhere Position und damit ein höheres Gehalt möglich. Als mögliche Studiengänge kommen hier Ernährungswissenschaften oder Oecotrophologie infrage.
In der Tabelle bekommst Du einen Überblick über die Studienmöglichkeiten:
Hochschule | Studiengang | Abschluss | Studienform |
---|---|---|---|
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement | Ernährungsberatung | Bachelor of Arts (B.A.) | Duales Fernstudium |
FH Münster | Oecotrophologie | Bachelor of Science (B.Sc.) | Präsenzstudium |
Hochschule Fulda | Oecotrophologie | Bachelor of Science (B.Sc.) | Präsenzstudium |
HS Niederrhein | Oecotrophologie | Bachelor of Science (B.Sc.) | Präsenzstudium |
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn | Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften | Bachelor of Science (B.Sc.) | Präsenzstudium |
SRH Riedlingen | Lebensmittelmanagement- und Technologie | Bachelor of Science (B.Sc.) | Fernstudium |
Uni Weihenstephan-Triesdorf | Ernährung und Versorgungsmanagement | Bachelor of Science (B.Sc.) | Präsenzstudium |
Universität Hohenheim | Ernährungswissenschaft | Bachelor of Science (B.Sc.) | Präsenzstudium |
Zusammenfassung
Warum solltest Du eine Weiterbildung zum Ernährungsberater absolvieren?
- Du bist aktiv an der Verbesserung der Lebenssituation vieler Menschen beteiligt und begleitest diese auf ihrem Weg zu einer gesünderen Lebensweise.
- Deine Begeisterung für Lebensmittel, Kochen und ein aktives gesundheitsbewusstes Leben kannst Du nun auch in Deinem Beruf ausleben.
- Eine zunehmend übergewichtige Bevölkerung erhöht den Bedarf an Fachkräften mit hoher Sozialkompetenz und Motivationsfähigkeit.
- Du kannst Dich mit der Weiterbildung selbstständig machen und Deine eigene Praxis führen.