FAQs zum Ernährungsberater

Was ist ein Ernährungsberater? Welches Einkommen hat er? Wie sieht sein Tätigkeitsfeld aus? Wie werde ich Ernährungsberater? In den FAQ findest Du Antworten auf diese und viele weitere Fragen.

Häufig gestellte Fragen zum Ernährungsberater

Hier findest Du die meist gestellten Fragen zum Ernährungsberater. Du möchtest wissen, wie viel Du in diesem Beruf verdienst oder wie die Karriereperspektiven sind? Klicke einfach auf die Frage, die Dich interessiert und Du erhältst alle wichtigen Infos dazu.

Beruf

Als Ernährungsberater hilfst Du Menschen, ihre Essgewohnheiten umzustellen. Du ermittelst ihren Gesundheitszustand und klärst über gesunde Ernährung auf. Deine Kunden sind in der Regel Menschen, die an Übergewicht, Allergien oder Unverträglichkeiten von bestimmten Nahrungsmitteln leiden.

Ernährungsberater arbeiten häufig in Einrichtungen wie Krankenhäusern und Spezialkliniken. Auch die Nahrungsmittelindustrie oder Beratungsstellen bieten Arbeitsplätze. Viele Ernährungsberater oder Ernährungscoaches arbeiten zudem freiberuflich in einer eigenen Praxis oder als Schulungsfachkraft, beispielsweise an Kindergärten und Schulen. Wenn Du eine Ausbildung als Diätassistent absolviert oder Ernährungswissenschaften studiert hast, kannst Du auch für Krankenkassen arbeiten.

Ernährungsberater führen intensive Beratungsgespräche mit ihren Kunden, um deren Essgewohnheiten sowie die gesundheitliche Verfassung zu analysieren. Auf dieser Basis entwickelst Du einen individuell auf den Kunden abgestimmten Ernährungsplan. Im Abstand von einigen Wochen überwachst und dokumentierst Du den Erfolg der Ernährungsumstellung. Viele Ernährungsberater geben außerdem Seminare und Schulungen zum Thema gesunde Ernährung.

Das erste Gespräch mit einem Kunden dient dazu, alles Wichtige zu seinen persönlichen Ess- und Lebensgewohnheiten zu erfahren. Du stellst gezielt Fragen zur täglichen Ernährung und Bewegung und regst gegebenenfalls dazu an, ein Ernährungsprotokoll oder -tagebuch zu führen. Daraufhin entwickelst Du einen Diätplan, der schrittweise zur Umstellung der Essgewohnheiten führen soll. In den weiteren Beratungsgesprächen besprichst Du mit Deinem Kunden, inwieweit die Ziele erreicht wurden und gibst weitere Tipps zur Ernährungsumstellung.

In Deinem Alltag als Ernährungsberater führst Du Kundengespräche, erstellst Ernährungspläne und überprüfst Deine diätetischen Methoden. Wenn Du in der gesundheitlichen Aufklärung arbeitest, bereitest Du Seminare und Präsentationen zum Thema ausgewogene Ernährung vor.

Nur wenn Du Diätassistent bist oder ein Studium der Ernährungswissenschaften oder Oecotrophologie absolviert hast, darfst Du Diagnosen erstellen und Patienten behandeln. In diesem Fall übst Du einen sogenannten freien Heilberuf aus und kannst Deine Leistungen bei einer Krankenkasse abrechnen. Mit einem Zertifikatslehrgang führst Du dagegen ein stehendes Gewerbe und darfst lediglich beratend tätig sein.

Besonders in Kliniken und anderen gesundheitlichen Einrichtungen kooperierst Du mit den behandelnden Ärzten und dem medizinischen Fachpersonal.

Mögliche Schwerpunkte Deiner Arbeit können bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder Adipositas sein. Du kannst Dich auch auf bestimmte Personengruppen wie Kinder oder Senioren spezialisieren. Manche Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen coachen auf Basis bestimmter Ernährungsformen wie vegetarischer Kost oder Vollwerternährung.

Folgende Eigenschaften sind in diesem Beruf von Vorteil:

  • Kommunikationsgeschick
  • Einfühlungsvermögen
  • Überzeugungskraft
  • Interesse an biologischen und medizinischen Themen
  • Organisationstalent
  • Pädagogische Fähigkeiten

Die Ernährungswissenschaft beschäftigt sich mit Grundlagen, Zusammensetzung und Auswirkung von Nahrung. Hier steht im Gegensatz zur kundenorientierten Ernährungsberatung eher der medizinisch-naturwissenschaftliche Aspekt im Vordergrund.

Ernährungswissenschaft ist eine reine Naturwissenschaft und bewegt sich inhaltlich zwischen Medizin und Biochemie. Ökotrophologie ist die Lehre der Ernährungs- und Haushaltswissenschaften und beschäftigt sich zusätzlich mit soziologischen und ökonomischen Inhalten.

Gehalt

Dein Lohn hängt von Deiner Berufsqualifikation ab. Nach einer Ausbildung als Diätassistent oder einem Studium der Ernährungswissenschaften oder Oecotrophologie verdienst Du monatlich bis zu 5.000 € brutto. Mit einem Zertifikatslehrgang beträgt Dein Gehalt durchschnittlich 2.100 € im Monat, Selbstständige und freie Mitarbeiter verhandeln ihren Lohn individuell.

Das Einkommen von Ernährungsberatern, die bei Bund und Kommunen angestellt sind, richtet sich nach ihrer Eingruppierung im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvöD). Hier bestimmen unter anderem Deine Ausbildung und Berufserfahrung die Einordnung in eine Gehaltsstufe. Einige Arbeitgeber in der freien Wirtschaft lehnen ihre Löhne an den Tarifvertrag an.

Ausbildung

Nach einer vorherigen Ausbildung zum Diätassistenten, Ernährungswissenschaftler oder Oecotrophologen kannst Du Dich zum Ernährungsberater fortbilden. Auch Deine Berufserfahrung spielt hierbei eine Rolle. Du kannst die Fortbildung in Vollzeit- und Teilzeitlehrgängen oder im Fernstudium absolvieren. Weitere Informationen findest Du unter Weiterbildungen.

Die Lehrinhalte der Fortbildung zum Ernährungsberater sind nicht einheitlich. Je nachdem, wo und wie Du diesen Beruf ausüben möchtest, solltest Du dich vorher genau über die verschiedenen Angebote informieren. Achte darauf, dass die Weiterbildung neben theoretischem Fachwissen zu Krankheitsbildern und ausgewogener Ernährung auch praktische Elemente der Ernährungsberatung vermittelt. So kannst Du mithilfe von Rollenspielen und Präsentationstechniken lernen, wie Du ein Beratungsgespräch als Ernährungscoach durchführst.

Du lernst unter anderem alles Wichtige zu:

  • Nährstoffen
  • Stoffwechsel
  • Ernährung für bestimmte Personengruppen
  • Alternative Ernährungsweisen
  • Gesprächsführung

Voll- und Teilzeitlehrgänge sind häufig auf Personen mit Berufserfahrung und entsprechenden Vorkenntnissen ausgerichtet. Für Zertifikatslehrgänge, meist im Fernstudium, ist kein Fachwissen erforderlich.

Die Prüfungen der Weiterbildung zum Ernährungsberater sind abhängig vom jeweiligen Anbieter. Meist handelt es sich jedoch um eine schriftliche Abschlussprüfung.

Nähere Informationen rund um die Weiterbildung und die Karriereaussichten der Alternativen  findest Du unter dem Menüpunkt Alternative Weiterbildungen.

Bei gegebener beruflicher Vorbildung erhältst Du nach einem Abschluss bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. den Titel „ErnährungsberaterIn/DGE“. Andere Anbieter vergeben individuelle Zeugnisse und Zertifikate.

Diese Weiterbildungen bieten sich beispielsweise alternativ an:

Im Bereich Alternative Weiterbildungen erfährst Du Genaueres.

Kosten und Förderungsmöglichkeiten

Die Fortbildung kostet je nach Anbieter, Form und Dauer des Lehrgangs zwischen 1.750 € im Fernstudium und bis zu 2.600 € in Vollzeit- und Teilzeitlehrgängen.

Die Weiterbildung zum Ernährungsberater ist förderungsfähig durch den Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit. Einige Fernlehrinstitute bieten zudem Rabatte für bestimmte Personengruppen an. Bist Du bereits im Gesundheitsbereich tätig, ist außerdem eine Finanzierung durch Deinen Arbeitgeber möglich.

Karriereaussichten

Die Anerkennung der Weiterbildung zum Ernährungsberater ist bei einem nicht-qualifizierenden Zertifikatslehrgang durch das Ansehen des Anbieters bestimmt. Dabei spielt auch Deine Berufserfahrung eine Rolle. Eine Ausbildung bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. ist dagegen staatlich anerkannt, sodass Du im Auftrag einer gesetzlichen Krankenkasse arbeiten kannst.

Eine Weiterbildung bietet sich insbesondere als Zusatzqualifikation für Beschäftige im Gesundheitsbereich wie Arzthelfer, Apotheker und Diätassistenten an. Doch auch ohne Vorkenntnisse hast Du die Möglichkeit, Dein Wissen über Ernährung und Gesundheit zu erweitern.

Da in Deutschland immer mehr Menschen an Übergewicht, Diabetes und Nahrungsunverträglichkeiten leiden, sind Ernährungsberater zunehmend gefragt. Bei entsprechender Qualifikation hast Du in diesem Beruf gute Karriereaussichten.

Die Gesundheitsbranche befindet sich in einem ständigen Wandel. Daher ist es für Ernährungsberater wichtig, sich auf Fortbildungen und in Seminaren die neuesten Erkenntnisse anzueignen. Außerdem können sie sich auf bestimmte Personengruppen oder Erkrankungen spezialisieren. Bei vielen privaten Anbietern findest Du dazu Seminare und Lehrgänge.

Dies ist abhängig von Deiner Qualifikation. Hast Du eine Ausbildung im Gesundheitswesen absolviert und bist in diesem Beruf bereits mehrere Jahre tätig, so kannst Du häufig auch ohne Abitur studieren. Hier einige Beispiele für Studiengänge, mit denen ein beruflicher Aufstieg möglich ist: